Motivation aufrechterhalten
Ehrenamtliches Engagement soll Spaß machen und/oder Befriedigung verschaffen. Damit dies jahrelang der Fall ist, sollte ein bewusster Blick auf einige Faktoren gelegt werden.
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Mitbestimmung und Transparenz: Wer engagiert sich schon gerne, wenn die eigene Meinung nicht mitberücksichtig wird oder der Einblick in Abläufe verwehrt wird? Sorgt daher für offene Türen in eure Gemeinschaft.
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Effiziente Plena abhalten: Mitbestimmung von allen braucht seine Zeit, unendlich erscheinende Diskussionsrunden zu den immer gleichen Themen sind aber auch nicht das Ziel.
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Klare Kommunikation der Erwartungen: Vor allem den noch nicht so gut ein gebunden Mitgliedern fällt die Orientierung leichter, wenn ihnen ihr Pflichten von Anfang mitgeteilt werden. Anstatt Interessierte mit schwammigen Aussagen wie „Werde erstmal Mitglied, brauchst eh nix tun.“ zu ködern, bringt es mittelfristig deutlich mehr, mit offenen Karten zu spielen z. B. „Das erste Monat ist für dich als Schnupperphase da, danach muss jedes Mitglied dreimal im Jahr Abholdienst machen und regelmäßig beim Plenum teilnehmen.“
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FoodCoop als sozialen Treffpunkt nutzen: Stell dir vor, du hast das Vorbestellen vergessen, aber du hast trotzdem Lust in der FoodCoop auf einen Kaffee vorbeizuschauen. Gestaltet das Lager nicht nur als gemeinsame Speisekammer, sondern auch als zweites Wohnzimmer.
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Regelmäßiger Austausch mit den Lieferantinnen: FoodCoop Mitglieder wollen wissen, was sie essen. Eine FoodCoop ermöglicht einen engen Bezug zur Landwirtschaft. Ein wertschätzender Austausch mit den Bäuerinnen ist eine Quelle für Motivation. Für die Mitglieder ist es befriedigend konkret zu erleben, für was bzw. wen sie sich ehrenamtlich einsetzen.
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Sortimentpflege: Die wichtigsten Produkte in einer FoodCoop sind Grundnahrungsmittel wie Milch, Eier usw. Für Abwechslung sorgen aber saisonale Produkte und ausgefallenere Waren. Dabei kann es sich auch um kleine Mengen handeln, aus privaten Quellen etc. Nutzt die heimische Obstsaison, macht mal miteinander/füreinander verschiedene Brotaufstriche, seht euch wegen Bio-Weihnachtskeksen oder Jungpflanzen für den eigenen Garten um, ... Interne Veranstaltungen: Immer nur fürs Plenum zusammenkommen kann auf Dauer auch ermüdend sein. Trefft euch auch mal zum gemeinsamen Jausnen oder Kochen, macht einen Radausflug zu einem Bauernhof oder setzt euch mal zu einem Reflexionsnachmittag in die Natur.
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Lernräume schaffen: Stillt euren Wissensdurst! Bittet eure Gemüsebäuerin doch mal um Infos zur Lagerung der verschiedenen Kulturen, tauscht Kochrezepte untereinander aus oder informiert euch gegenseitig über die aktuelle Agrarpolitik.
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Raus aus der Blase: Manchmal fällt einem vor lauter routinierter Betriebsblindheit gar nicht mehr auf, wie toll eine FoodCoop ist. Ein Blick über den Tellerrand kann helfen. Nehmt an einer Veranstaltung zum Thema Landwirtschaft/Lebensmittel teil, stellt das FoodCoop-Modell in einer anderen Gemeinde vor, besucht eine benachbarte FoodCoop oder nehmt an einem Vernetzungstreffen teil. Eine FoodCoop betreiben ist eine Leistung, auf die man stolz sein kann. Freut euch, was ihr mit eurem Engagement in eurem Umfeld bewirkt!