IT für FoodCoops
Das FoodCoop-Modell ist nicht unbedingt auf die Verwendung von Internet und Software angewiesen, im Prinzip können Bestellungen und Abrechnungen auch handschriftlich oder telefonisch erledigt werden. Der bürokratische Aufwand wächst allerdings exponentiell mit der Anzahl der Mitglieder, Transparenz und Übersichtlichkeit geht im Papierkram schnell verloren. Darum setzen FoodCoops in der Regel auf IT-Werkzeuge. Softwares wie „FoodCoopShop“ und „Foodsoft“ dienen dem Bestellen und Abrechnen, die anderen Tools erleichtern die interne Kommunikation, Dokumentation und Entscheidungsfindung. Auf die Beschreibung von allseits bekannten Tools wie dropbox wird an dieser Stelle verzichtet. Stattdessen werden vorrangig werbefreie und kostenlose Open Source Programme vorgestellt.
Software zum Bestellen und Abrechnen
Der „FoodCoopShop“ wurde von Mario Rothauer, Mitglied der FoodCoop „Fairteiler Scharnstein“, in Zusammenarbeit mit anderen oberösterreichischen FoodCoop Mitgliedern entwickelt. Sie erspart viel Aufwand beim Bestellen und (bargeldlosem) Abrechnen von Produkten und Pfand, erfüllt dabei sämtliche rechtlich relevante Kriterien und erledigt fast automatisch auch die Buchhaltung. Zusätzlich können Kommunikationskanäle eingebettet werden und auf Wunsch schickt sie sogar wöchentliche Bestellerinnerungen aus.
Das Beste ist: Anders als gewöhnliche Webshops ist die Software darauf ausgelegt, dass sie von einer Gruppe bedient wird. Sie ist auch von IT-Laien einfach zu bedienen, sämtliche Funktionen sind selbsterklärend. Jede Lieferantin hat ein en eigenen Zugang und kann ihr Sortiment aktuell halten und Informationen zu ihren Produkten selbstständi g erstellen. Ebenso hat jedes FoodCoop-Mitglied ein en eigenen Zugang für das individuelle Bestellen und Abrechnen, sowie für die Kommunikation mit den anderen Mitgliedern. Der FoodCoopShop basiert Open-Source-Technologie und ist daher für alle kostenlos und frei verfügbar. Wer selbst IT-Know-how besitzt, kann die Software also selbst an die eigene FoodCoop anpassen und weiterentwickeln. Falls in eurer FoodCoop das nötige Fachwissen fehlt, so könnt ihr das Serviceangebot von Mario nutzen. Das wenige Geld dafür ist gut investiert, ihr erhaltet freundliche und kompetente Betreuung. http://www.foodcoopshop.com
Die „Foodsoft“ wurde ursprünglich für eine deutsche FoodCoop entwickelt und ist mittlerweile in mehreren Ländern verbreitet. In Österreich kann die Arbeitsgruppe IT der Interessensgemeinschaft FoodCoops kontaktiert werden. http://www.foodcoops.at
IT-Werkzeuge zur internen Kommunikation**
„Riseup“ bietet online-Kommunikationstools (E-Mail-Verteiler, online-Dateispeicher, Wiki, Echtzeit-Texteditor, ...) für Menschen und Gruppen, die an befreiendem gesellschaftlichem Wandel arbeiten. Wir sind ein Projekt, das demokratische Alternativen entwickelt und wir üben Selbstbestimmung aus, indem wir unsere eigenen sicheren Kommunikationswege kontrollieren.“ (Eigenbeschreibung) http://www.riseup.net
„Open Atrium“ ist eine Kombination aus Wiki und Forum. Es eignet sich als sowohl für aktuelle online-Diskussion als auch zur Aufbewahrung von Texten und anderen Dokumenten. Zusätzlich gibt es einen Kalender und eine Aufgabenliste. http://www.openatrium.com
IT-Werkzeuge zur Entscheidungsfindung
„Dudle“ wurde von der Technischen Universität Dresden entwickelt und ist die werbefreie Alternative zu doodle. Dudle ist ein Werkzeug für online-Umfragen und eignet sich sowohl für Terminfindungen („Wann ist der beste Tag für die nächste Speisereise?“), wie auch für inhaltliche Abstimmungen („Welche Themen sollen beim nächsten Treffen besprochen werden?“) https://dudle.inf.tu-dresden.de
„online Konsensieren“: Wer bei d er Entscheidungsfindung Systemisches Konsensieren anwendet, kann dies auch per Internet organisieren. http://www.konsensieren.eu