Raum suchen
Da eine FoodCoop keine Laufkundschaft anlocken will, ist es nicht nötig, dass der Lagerraum in einer Einkaufsstraße liegt oder Geschäftsauslagen hat. Solche Räume sind meist auch zu teuer, je nach Anzahl der Mitglieder soll die Miete nicht höher als 100 bis 300 Euro monatlich betragen. Da eine FoodCoop ihren Lagerraum meist nur einmal pro Woche nutzt, ist es sicher eine Überlegung wert, sich den Raum mit anderen Initiativen zu teilen. Dadurch fällt zwar der Vorteil weg, alleine über Einrichtung, etc. entscheiden zu können, aber in der Praxis funktionieren die unterschiedlichsten Lösungen.
Praxistipp: Eine FoodCoop findet Platzt in einer privaten Garagen, in einem Bürogebäude, in denen Mitglieder arbeiten, auf dem Bauernhof einer Lieferantin, in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder Gemeindeämtern, als Untermieter in bestehenden Vereinsheimen oder auch gewerblichen Einrichtungen wie Wirtshäusern oder sogar Lebensmittelgeschäften. Wichtig ist nur, dass gewisse Grundanforderungen erfüllt sind.
Anforderungen an ein FoodCoop-Lager
- hygienisch , also Boden leicht zu reinigen, schädlingsfrei, trocken (Schimmel), kühl (um Lebensmittel frisch zu halten)
- so barrierefrei wie möglich (Erdgeschoß – eine regelmäßige Anlieferung ins vierte Stockwerk machen nicht viele Bäuerinnen mit)
- vielen Menschen zugänglich (ein Bürogebäude, bei dem nur das eine Mitglied, das dort arbeitet, auf/zusperren kann, ist auf Dauer mühsam)
- zentrale Lage (kurze Anl iefer- & Abholwege), Ladezonen/ Parkplätze in der Nähe
- ausgestattet mit Heizung, Strom, Trinkwasser (zum Putzen, Tee kochen), WC
- guter Draht zur Nachbarschaft (weil z. B. in Wohnsiedlungen erhöhtes Verkehrsaufkommen)
- Nicht zu unterschätzen: Das FoodCoop-Lager soll auch ein sozialer Treffpunkt sein d. h. es soll im Idealfall auch Platz bieten zum Beieinandersitzen, Tratschen oder gemeinsam Jausnen.
Einrichtung
Grundsätzlich ist eine FoodCoop ein gerichtet wie eine Speisekammer, also Regale und Kühlschränke sind das Wichtigste. Anders als in einem Geschäft ist es nicht so wichtig, die Produkte optisch ansprechend zu platzieren, aber sauber, ordentlich und übersichtlich sollte es schon sein, damit die Mitglieder ihre Bestellungen auch selbst finden. Fix vordefinierte Regalflächen für jede Produktgruppe erleichtern sowohl den Mitgliedern als auch den Lieferantinnen das Leben. Eine Stelle für Leergebinde (Pfandflaschen) ist auch notwendig. Der Platzbedarf, wenn mehrere Mitglieder gleichzeitig ihre Bestellungen zusammensuchen, sollte nicht unterschätzt werden. Daher ist von fix verbauten Möbeln abseits der Wandrega-le abzuraten. Besser sind Klappsessel und Tische, die schnell beiseite geräumt werden können. Zumindest eine Waage und eine Art Schreibtisch zum Abrechnen und ein schwarzes Brett gehören auch noch zum Standardinventar eines FoodCoop-Lagers. Die Lebensmittel sollen bestmöglich zwischengelagert werden können, neben Kühlschränken sorgen dafür schatten-spendende Elemente oder dicht verschließbare Behälter.
Noch ein Tipp: Das Einrichten des Raums ist ein identitätstiftender Prozess und sollte daher möglichst gemeinsam geschehen. Für neue Mitglieder ist es eine niederschwellige Möglichkeit, sich das erste Mal einzubringen.