Zusammenfassung - FoodCoop gründen auf einen Blick

Die Gründung einer FoodCoop dauert üblicherweise rund ein halbes Jahr. Grundvoraussetzung ist, dass sich ca. 5-20 teamfähige Personen mit ähnlichen Vorstellungen zum Thema Lebensmittel zusammenfinden, ausgestattet mit Motivation und Zeit für idealistisches Engagement.

Darum sind zuerst einmal die Idee einer FoodCoop und die Gründungsabsicht bekannt zu machen. Auf jeden Fall im eigenen (halb-)privaten Umfeld eventuell auch schon zu Beginn, öffentlich über digitale Medien, lokale Zeitungen, Plakate und aufliegende Infozettel, bei einschlägigen Fremdveranstaltungen oder einem selbst organisierten Themenabend mit FoodCoop-erfahrenen Gästen. Haben sich zumindest eine handvoll Personen gefunden, kann es losgehen. Bevor es in die detaillierte Gründungs- phase geht, ist es wichtig, eine stabile Basis zu errichten.

Fundament errichten

Auf dem Weg von einer losen Gruppe zu einem arbeitsfähigen Gründungsteam stellen sich zu Beginn sowohl elementare inhaltliche als auch organisatorische Fragen:

  • Wie können laufend zusätzliche Mitglieder in die Gruppe eingebunden werden?
  • Welche grundsätzlichen Ziele sollen mit der FoodCoop verfolgt werden?
  • Wie funktioniert die Kommunikation innerhalb der Gruppe?
  • Auf welche Weise werden Entscheidungen getroffen?

Danach entscheidet die Gruppe im Wesentlichen selbst wie es weitergeht. Jede FoodCoop ist anders und an die agierenden Menschen angepasst. Die folgenden Punkte sind darum nicht als starre Anleitung, sondern als flexible Orientierungshilfe zu verstehen.

Weitere Bausteine

  • Infos einholen: Beratungsangebote nutzen, bestehende FoodCoops besuchen, im Internet recherchieren.
  • Gruppenidentität schaffen: Namensfindung, Ziele definieren, Produktkriterien festlegen.
  • Modell ausarbeiten: Finanzierung klären, rechtlichen Rahmen wählen.
  • Infrastruktur schaffen: Passenden Umschlagplatz finden, Räum lichkeiten einrichten, Bestell- & Abrechnungssystem einrichten.
    • Lebensmittel organisieren: Sortiment zusammenstellen, Lieferantinnen kontaktieren und Bezugsmöglichkeiten klären.
    • Starten, sich darüber freuen, dazulernen. Eine FoodCoop ist und bleibt eine private, idealistische Initiative, es muss nicht alles von Beginn an perfekt funktionieren. Auch das Betreiben ist ein laufender Prozess, viele Gruppen starten im Kleinen mit Produkten von nur wenigen Bauernhöfen, manche auch ohne eigene Räumlichkeiten.

Praxistipp: Achtet bewusst darauf, auch schon während der Gründungsphase laufend weitere Personen zu integrieren. Trotz zusätzlichem Aufwand gilt je früher umso besser, damit die FoodCoop wirklich ein gemeinsames Projekt wird und nicht Verantwortung und Arbeit dauerhaft an einigen Wenigen hängen bleiben. Spätestens VOR den „weiteren Bausteinen“ Gruppenidentität, Modell, Infrastruktur, Sortiment, ist der Gang an die Öffentlichkeit zu machen! Ansonsten ist die Gefahr zu groß, dass Interessierte die FoodCoop als fertiges Angebot wahrnehmen und als Mitglieder in der Initiative keine aktiven Rollen einnehmen.