Eine FoodCoop betreiben
Der dritte Teil des Buchs richtet sich gleichermaßen an Neulinge wie auch an erfahrene Mitglieder und soll
- neugegründete Initiativen in den FoodCoop-Alltag begleiten.
- neuen Mitgliedern, die einer bestehende FoodCoop beitreten, den Start erleichtern.
- ein Nachschlagewerk für bestehende Gruppen sein.
Ad 1) Der Übergang vom Gründen zum Betreiben ist kein Selbstläufer. Zwar fallen ein paar große Brocken an Arbeitspaketen aus der Gründungsphase weg, dafür entstehen neue Aufgabenbereiche und Herausforderrungen. Die größte und wichtigste davon ist eine gute Gruppendynamik zu gewährleisten, sodass dauerhaft Motivation für ehrenamtliches Engagement vorhanden ist. “Technische Probleme“ können zwar die Stimmung beinflussen, sind aber niemals als entscheidend. Eine stabile und gut harmonierende Gruppe lässt sich von Alltagsproblemen, wie dem Wegfall einer Lieferantin, nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
Ad 2) Neue Mitglieder, die einer bestehenden FoodCoop beitreten, tauchen in ein recht ungewohntes System der Lebensmittelversorgung ein. Einerseits haben sie eigene Vorstellungen, Ziele und Motive, andererseits sind sie Erwartungen ausgesetzt („jedes Mitglied muss sich engagieren“). Sie brauchen Zeit, um ihr Konsumverhalten umzustellen, die gewachsenen Strukturen zu durchschauen und ihren Platz darin zu finden.
Ad 3) Bestehende FoodCoops durchlaufen gewisse Phasen, die Gruppe ist im stä ndigen Wandel. Neben allgemeinen Motivations-Hochs und -Tiefs ist eine gewisse Mitgliederfluktuation in vie len Initiativen Realität. Der Verlust alter Mitglieder bzw. die Aufnahme neuer Mitglieder ist eine Herausforderung in punkto Wissensweitergabe, Transparenz, sowie weiter funktioniere nder und gerechter Arbeitsverteilung. Eine FoodCoop zu betreiben ist ein laufender Prozess, in dem Selbstreflexion und Überprüfung, ob die gesteckten Ziele erreicht werden gehört ebenso dazu, wie die Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingungen.